Kilb redet
„Photovoltaik JA -
aber nicht auf fruchtbaren Ackerböden!“
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Worum geht's?
In Kilb wird derzeit die Errichtung einer der größten Photovoltaik (PV)-Großflächen-Anlage Österreichs durch die Firma Janker geplant. Die Freiflächenanlage soll in Schützen stehen und 11 ha Gesamtfläche umfassen. Ursprünglichlich waren sogar knapp 18 ha im Gespräch.
Ein Projekt von derartigem Ausmaß ist ohne Zweifel von öffentlichem Interesse, daher wollen wir differenziert darüber informieren. Der Gemeinde ist das Projekt bereits seit Frühjahr 2020 bekannt. Auf viele offene Fragen in einer schriftlichen Anfrage Anfang November 2020 gab es bisher allerdings keine Antworten.
Vorweg stellen wir klar, dass es uns nicht darum geht, etwas verhindern zu wollen wenn es Sinn macht. Uns geht es nicht um Einzelinteressen oder um persönliche Befindlichkeiten. Wir wollen differenziert informieren und geben Ihnen die Möglichkeit, sich selbst ein Bild zu machen und eine Meinung zu bilden.
16 Fussball-felder
Die Großflächenanlage soll zwischen Schützen, Dornhof und Freyen bei Kilb stehen und 11 ha umfassen. Das sind 110.000 m² Fläche und entspricht umgerechnet 16 Kilber Fußballplätzen.
Diese Fläche ist fruchtbarer Ackerboden und geht langfristig für die Landwirtschaft verloren.
Photovoltaik ist sicher eine Zukunftstechnologie, die wesentlich dazu beitragen wird, die Klimaziele zu erreichen. Dafür aber fruchtbares Ackerland zu verbauen, ist der falsche Weg!
Wie ist die situation?
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In Nachbargemeinden (etwa in Ruprechtshofen) werden lt. Bürgermeister Gruber-Doberer Ackerflächen mit einer Bodenkennzahl von über 30 prinzipiell nicht als PV-Freiflächen in Betracht gezogen (Schützen hat ebenso wie bspw. Heinrichsberg oder Hauersdorf eine BKZ von über 50)!
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LH-Stellvertreter Dr. Pernkopf spricht sich ganz deutlich gegen PV auf Ackerland aus: „Von 20 ha Ackerfläche kann man pro Jahr 15.000 Menschen mit dem Grundnahrungsmittel Kartoffel ernähren. Und das wollen wir nicht, dass solche wertvollen Ackerflächen verbaut werden, denn die brauchen wir ganz einfach für die Ernährung.“ (Video Pernkopf vom 5.11.2020, über 10.000 Aufrufe auf Facebook innerhalb einer Woche). Eine sogenannte „Doppelnutzung“ (Hühner- oder Schafweide) macht das viel zu große Projekt auch nicht besser.
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Wenn höchste Pachtpreise von bis zu mehreren tausend EUR pro ha/Jahr zahlbar sind, dann drängt sich der Verdacht auf, dass es hier nicht um Klimaschutz geht, sondern ums Geld.
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LH-Stv. Pernkopf sagte am 19.2.21 (die Presse): „Es gibt genug Flächen entlang von Autobahn und Schiene.“ Und zu Ackerflächen-PV: „Das ist nicht der richtige Weg und erzeugt nur Widerstand.“
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Ein wichtiges Naherholungsgebiet verliert seine Attraktivität für Spaziergänger, Radfahrer, Läufer, Hundebesitzer oder Reiter – das Landschaftsbild wird industrieanlageähnlich verbaut mit 34.000 PV Modulen, 98 Wechselrichter, 7 Trafostationen, 3 km Zaun (Planung vom Mai 2020 mit 18 ha Ausmaß).
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Es ist geradezu absurd und ökologisch unvertretbar, dass eine für den Anbau von Lebensmitteln geeignete Fläche für PV-Strom genutzt werden soll, während der Bedarf an Futtermitteln (zB Soja) durch Importe aus Brasilien abgedeckt werden muss.
Spricht etwas dafür?
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PV ist sicher eine Zukunftstechnologie – nur sollte sie nicht auf Ackerfläche stehen!
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Klimaziele 2030 (klimaneutrale Energieerzeugung): Falls diese Klimaziele anders nicht erreichbar wären, könnte eine Ackerflächen-PV auch noch später gebaut werden.
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Einspeisung beim Umspannwerk: Bei einer PV Anlage derartiger Größe könnte eine Entfernung von bis zu 10 km vom Einspeisepunkt immer noch vertretbar sein (1 km pro MWp). Daher könnten landwirtschaftlich ungenutzte Flächen (Deponieflächen, Verkehrsflächen, etc.) herangezogen werden. Das reduziert lediglich den Profit der Anlage. Die geplanten Flächen liegen derzeit ohnehin auch nicht unmittelbar beim Umspannwerk, sondern auf freiem Feld!
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Sicherung von Arbeitsplätzen in Kilb: PV Module kommen in der Regel aus Asien. Installiert werden die Module in der Regel durch ausländische Montagefirmen. Dort wird die Wertschöpfung erzielt, nicht hier …
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Was ist mit den offenen Fragen wie Starkregen und Hochwassergefahr, Hitzeentwicklung für die umliegenden Flächen, Blendwirkung bei 11 ha Glasfläche und die generelle Ortsrandlage?
Wir glauben, dass PV zuerst auf Dachflächen und minderwertigen Flächen vorzusehen ist!
Wir wollen eine gute, tragfähige und zukunftsorientierte Lösung und eine Diskussion darüber führen, wie sich Kilb entwickeln soll, wie wir leben werden und was wir an die nächste Generation weitergeben!